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Jalhay (Belgien) Cascade des Nutons (... Wasserfall der Zwerge)
... hier war ich am 02.04.2010 | Jalhay (Belgien)
Cascade des Nutons
Der kleine zweiarmige Wasserfall "Cascade des Nutons" im Stattetal war nach dem Felsen Bilisse der zweite Anlaufpunkt unserer Karfreitagswanderung durchs Hohe Venn in Belgien.
Ein ausgesprochen uriger, gerölliger und von Wurzeln überzogener Uferpfad führte uns vom Felsen Bilisse entlang der Statte stromaufwärts nach ca. einem Kilometer direkt zum Wasserfall der Zwerge.
Mit Blick auf den angenehm plätschernden Nutons-Wasserfall ließen wir uns auf den dicken, von der Sonne beschienenen Felsbrocken am Ufer der Statte nieder, um unser Lunchpaket zu verspeisen - einfach herrlich idyllisch!
Wasserfall der Zwerge |
Der ungefähr zwei Meter hohe Wasserfall "Cascade des Nutons" soll einst den Zwergen, die hier lebten, als Dusche gedient haben ...
So klärte uns eine Holztafel am Wegesrand darüber auf, dass die legendären Sotês (Gnome) in den Ardennen viele Spuren hinterlassen haben. Man gab ihnen die verschiedensten Namen ... sie wurden Massotês, Nûtons, Dûhons genannt ... und die Gnome vom Fluss La Statte nannte man "Sotês" ... was soviel bedeutet wie "Kleine Trottel".
Es heißt, dass die Sotês im Gefolge der barbarischen Horden aus Lappland auftauchten, die im 5. Jahrhundert die Ardennen überfielen. Die Sotês sollen immer schon klein und hässlich gewesen sein, aber aufgrund des ärmlichen Lebens, das sie von nun an in den Ardennen führten, degenerierten sie noch weiter bis sie nach und nach ausstarben und irgendwann gänzlich verschwanden.
Die Sotês lebten in den Höhlen am Ufer des Flusses La Statte, ganz in der Nähe des Felsen "Le Bilisse". Der kleine Wasserfall "Cascade de Nûtons" ein Stückchen stromaufwärts verdankt seinen Namen ebenfalls diesen kleinen Wesen. Vielleicht kamen die Gnome ja wirklich hierher, um zu baden? ...
Um die Sotês herum haben sich im Laufe der Jahrhunderte viele Legenden gesponnen. Von einer davon berichtete uns ebenfalls die Holztafel am Uferpfad der Statte:
Eines Tages verliebte sich ein Sotê in ein hübsches Mädchen aus Solwaster. Um ihr zu gefallen, belegte er die Felder des Bauernhofes, auf dem das schöne Mädchen lebte, mit einem Wachstumszauber. Gedemütigt durch den Vater des Mädchens, der seine Tochter auf gar keinen Fall einem "kleinen Trottel" überlassen wollte, verfluchte der Sotê den Bauernhof mit den Worten: "Påte in påte, dj' hat apwèrté, djåbe, hat djåbe dji repwertre" (Ich habe Ähre über Ähre gebracht, doch ich werde Garbe über Garbe wieder nehmen ...) Selbst das Gutshaus wurde von Nattern überfallen. Um den Fluch vom Hof zu nehmen, entfachte die Familie in der Nacht des Heiligen Jean zur Sommersonnenwende ein großes Feuer. Die Nattern wurden auf eigenartige Weise allesamt von der Feuersglut angezogen und kamen darin um. Von diesem Tag an hat man den unglücklichen Sotê Stattetal nie wiedergesehen.