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Jalhay (Belgien) Rocher de Bilisse (... der Felsen Bilisse)
... hier war ich am 02.04.2010 | Jalhay (Belgien)
Rocher de Bilisse |
Im Hohen Venn in Belgien liegt in der Nähe des Ortes Solwaster am wildromantischen Bach "Le Statte" der bizarre Felsen "Rocher de Bilisse". Wie gemalt ragt hier eine ca. 20 Meter hohe zackige und zerfurchte Steilwand mitten aus einem Hang heraus.
Der Legende nach sollen hier einst in Höhlen unter dem Bilissefelsen die Sotês gelebt haben ... die legendären Gnome, die überall in den Ardennen ihre Spuren hinterlassen haben.
Die steile Felswand ist an vielen Stellen übersät mit einer gelblich-braunen Steinflechte (Umbilicaria), welche eine ausgesprochen hübsche Wirkung entfaltet. Auf Wallonisch wird diese Flechten-Art "mossê d'pîre" genannt. Früher schabte man diese Flechtenart gerne von den Felsen, um damit Wolle oder Ostereier zu färben.
Eine Holztafel am Fuße des Bilissefelsens verkündet, dass hier einst der Uhu (Bubo bubo) lebte und dass man hier bis 1930 auch noch den Wanderfalken (Falco peregrinus) beobachten konnte, der heute leider aus der Region verschwunden ist.
Seinen Namen verdankt der optisch reizvolle Bilisse-Felsen den keltischen Wörtern "bîl" (hervortreten, vorspringen) und "lisse/lesse" (der Stein), zusammengesetzt ergibt sich daraus die Bedeutung "bîl lech" = "hervorspringender Felsen".
Die Felsen der Region bestehen aus Schichten von Schiefer und Sandstein, wobei der Sandstein überwiegt. Die verschiedenen Schieferschichten schimmern je nach Quarzgehalt in den Farben grau, grün oder blau. Sie entstanden während der Kaledonischen Gebirgsbildung vor ungefähr 395 Millionen Jahren. Während der herzynischen Phase vor ca. 280 Millionen Jahren entwickelten sich durch Bewegungen Spalten und Brüche, welche den Felsen Bilisse hervorgebracht haben.
Der steile Bilisse-Felsen wurde früher gerne von Bergsteigern als Übungswand genutzt, bis er unter Naturschutz gestellt wurde. Auch die Aufgänge zum Felsen waren zum Zeitpunkt unseres Besuches wegen Einsturzgefahr gesperrt.