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Wegberg Der Alde Berg ... größte Motte am Niederrhein
... hier war ich am 30.04.2009 | Wegberg
Ausgetretene Stufen führen auf die Motte
Im Helpensteiner Bachtal - gut versteckt im Wald zwischen den Wegberger Ortsteilen Arsbeck und Dalheim-Rödgen - liegt die größte und besterhaltene Motte (Burghügel) des Niederrheins:
"Der Alde Berg" ...
Ausgetretene alte Holzstufen auf der östlichen Seite der Motte erleichtern den Aufstieg auf den Burghügel, der heute von einem beeindruckenden Wurzelgeflecht überzogen ist.
Erinnerung an die abgerissene Kapelle
Wunderschöne idyllische Wanderwege führen rund um den Alde Berg durch das Naturschutzgebiet Helpensteiner Bachtal mit seinen vielen Sumpfzonen und kleinen Seen.
Bis zum Jahre 1970 stand auf dem Alde Berg eine Fachwerkkapelle, die um 1850 herum dort errichtet wurde. Heute erinnert nur noch ein Kreuz an die abgerissene Kapelle.
Der Alde Berg |
Archäologen schätzen übrigens, dass für den ca. 12 Meter hohen Mottenhügel "Der Alde Berg" annähernd 30.000 Kubikmeter Erde aufgeschüttet werden mussten - ausgehend von den ungefähr 20 Metern Durchmesser im unteren Bereich der Motte.
Aufgrund weiterer archäologischer Daten vermutet man, dass der Burghügel von etwa 1150 bis ins 14. Jahrhundert hinein besiedelt gewesen sein muss. Ein im Jahre 1223 urkundlich erwähnter Ritter namens "Arnoldus miles de Orsbeke" könnte hier seinen Wohnsitz gehabt haben. Wann genau die Motte Alde Berg errichtet wurde, lässt sich jedenfalls nicht hundertprozentig feststellen.
Der heutige Name der Motte "Der Alde Berg" (der alte Berg) ist eine Abwandlung des über Jahrhunderte gebräuchlichen Namens "Aldeborg" (die alte Burg).
Um den Alde Berg herum sind im Laufe der Jahrhunderte viele geheimnisvolle Geschichten entstanden. So ist in einer Sage von Zwergen die Rede, die im Volksmund auch "Feuermännchen" genannt wurden. Diese Feuermännchen sollen im Inneren des Alde Berg gewohnt haben. Eine weitere Sage erzählt von einem lauffaulen Werwolf, der des Nachts einsame Wanderer angesprungen haben soll, um sich von ihnen tragen zu lassen. Verschiedene Leute wiederum berichten, sie hätten wiederholt gegen Mitternacht eine "Weiße Frau" am Alde Berg gesehen. Und nicht zuletzt bestand viele Jahre lang in der Bevölkerung der Glaube, der Alde Berg besitze magische heilende Kräfte. Dazu stieg man auf den Alde Berg, verknotete dort einige Zweige und band somit seine Krankheit an den Berg, dessen gesundes Immunsystem offensichtlich die vielen Krankheiten irgendwann in Luft auflöste ...
Die ausgesprochen romantische Lage inspirierte Anfang des 20. Jahrhunderts übrigens auch den Tiefbohrpionier Anton Raky zum Bau seiner verspielten Villa - mit Blick auf den Weiher zu Füßen des Alde Berg.